Neue Ausstellung ab 20. Oktober 2023 im Red Dot Design Museum in Essen: „Das KOUBA-Prinzip: Die Grundlagen japanischen Designs in der Region Tsubame-Sanjo“

Essen, 22. September 2023

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Als Steve Jobs sich 2001 daran machte, den ersten, von Jonathan Ive gestalteten iPod produzieren zu lassen, fand er keine Hightech-Schmiede, die in der Lage gewesen wäre, die verspiegelte Metallrückseite des Geräts zu realisieren. Erst in der japanischen Region Tsubame-Sanjo, knapp 300 Kilometer nordwestlich von Tokio, stieß er auf Handwerker, die die Fähigkeit besaßen, die Metalloberfläche in der gewünschten Weise auf Hochglanz zu polieren.

Ab dem 20. Oktober 2023 zeigt das Red Dot Design Museum in Essen mit „Das KOUBA-Prinzip: Die Grundlagen japanischen Designs in der Region Tsubame-Sanjo“ nun eine Sonderausstellung, in deren Mittelpunkt Messer, Werkzeuge und andere Metallprodukte stehen, die in eben jenen Werkstätten (japanisch: KOUBA) in dieser traditionsreichen Industrieregion entstanden sind. Diese Alltagsgegenstände, die in den Händen der Industriehandwerker der KOUBA Form annehmen, weisen alle Merkmale guten Designs auf: Einfachheit, Funktionalität, eine angemessene Verwendung von Materialien sowie Langlebigkeit. Damit setzen sie Maßstäbe in Sachen funktionaler und ästhetischer Qualität – in Japan und weit über die Landesgrenzen hinaus.

Die Ausstellung ist vom 20. Oktober 2023 bis zum 21. Januar 2024 im Red Dot Design Museum auf dem Gelände des Welterbes Zollverein in Essen zu sehen. Die Vernissage findet am Donnerstag, 19. Oktober, um 18 Uhr statt. Eine Anmeldung ist über die Website des Museums möglich: www.red-dot-design-museum.de.

Das KOUBA-Prinzip – höchste Fertigungsqualität durch Kooperation

Wenn sich Experten auf unterschiedlichen Gebieten zusammensetzen, um eine Herausforderung zu lösen, und dabei ihr jeweiliges Wissen und Können einbringen, kann etwas ganz Neues entstehen. Diese Erfahrung haben die Schmiedemeister und kleinen metallverarbeitenden Betriebe in der Region Tsubame-Sanjo in der nordjapanischen Präfektur Niigata über Jahrhunderte hinweg immer wieder gemacht. Bis heute nutzen sie erfolgreich den Wettbewerbsvorteil, der sich daraus ergibt, dass sich in diesem Zentrum der Schmiedeindustrie Japans Spezialisten für jeden Arbeitsprozess finden: Sie schließen sich zu immer wieder neuen Arbeitsgruppen zusammen, um größere Aufträge abzuarbeiten oder Probleme gemeinsam auf innovative Weise zu lösen. So haben sich die Metallurgie-Technologien der sich wandelnden Gesellschaft angepasst und weiterentwickelt.

Designklassiker aus der Region Tsubame-Sanjo

Auf diese Weise entstehen in der Tsubame-Sanjo-Region Alltagsprodukte, die aufgrund ihrer Schlichtheit und Fertigungsqualität über viele Jahrzehnte aktuell bleiben. Ein Beispiel hierfür ist der Wasserkessel des bekannten japanischen Designers Yanagi Sōri (1915–2011), der seit mehr als einem halben Jahrhundert in derselben KOUBA-Werkstatt hergestellt wird und bis heute ein Bestseller ist. Die Ausstellung zeigt erstmals alle Prozessmodelle des Kessels außerhalb der Fabrik.

Zu den in Tsubame-Sanjo gefertigten und in Essen gezeigten Klassikern gehören außerdem Bestecke der bekannten dänischen Designer Kay Bojesen und Ole Palsby, die eng mit den Werkstätten in Tsubame-Sanjo zusammenarbeiteten, handgeschmiedete japanische Messer von Tadafusa, spezielle Schneidwerkzeuge für die Bonsai-Pflege aus der Suwada-Schmiede oder die legendären Kupfer-Teekannen von Gyokusendo, die seit mehr als 200 Jahren im Hammerschmiedeverfahren hergestellt werden und als immaterielles japanisches Kulturgut gelten können.

Designausstellung mit ausgezeichnetem Ausstellungsdesign  

Die Ausstellung kombiniert die Metallprodukte mit Videomaterial zu den Herstellungsverfahren, um einen spannenden Einblick in die Metallurgie-Industrie der Region Tsubame-Sanjo zu geben. Die Ausstellung war in abgewandelter Form bereits in Tsubame-Sanjo selbst zu sehen und das Ausstellungsdesign des „Tsubame-Sanjo Factory Museum“ wurde im vergangenen Jahr im Red Dot Award: Brands & Communication Design 2022 mit einem Red Dot: Grand Prix geehrt, der höchsten Auszeichnung, die ein Projekt bekommen kann. Die aktuelle Ausstellung im Red Dot Design Museum wird von demselben Projektteam – KOUBA, dem Sonderkomitee des Tsubame-Sanjo Regional Industries Promotional Center – organisiert und kuratiert, während die Grafik des Ausstellungstitels von der Tokioter Agentur SPREAD stammt, die schon viele Red Dots gewonnen hat.

Themenführungen zur Sonderausstellung

Termine für öffentliche Führungen zur Sonderausstellung werden im Vorfeld auf www.red-dot-design-museum.de veröffentlicht.

Red Dot Design Museum – Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Dienstag–Sonntag & feiertags: 11 bis 18 Uhr (letzter Eintritt: 17 Uhr)
Montags: geschlossen (außer an Feiertagen und während der NRW-Schulferien)

Eintrittspreis: 9 Euro (ermäßigt: 4 Euro)
Kinder unter 12 Jahren: Eintritt frei
Freitags: Pay-What-You-Want

Pressekontakt

Astrid Ruta | Konzept. Text. Redaktion.
Tel.: +49 201 84079533
E-Mail: museum(at)astridruta.de