„Homo Ex Data“ in Hongkong: Red Dot Design Museum zeigt Ausstellung über Design im Zeitalter von Big Data

Essen, den 7. November 2017

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In der digitalisierten Welt entstehen durch die Zusammenführung von menschlichen Faktoren und digitaler Technik nicht nur neue Produkte, sondern zugleich ein neuer Menschentypus – der Homo Ex Data. Doch welche Rolle spielt Design in einer Welt, in der die Lebensumstände durch die Generierung und den Transfer von Daten bestimmt sind? Dieser Frage widmet sich die Ausstellung „Homo Ex Data – The Natural of the Artificial“, die das Hong Kong Design Institute und das Hong Kong Institute of Vocational Education (Lee Wai Lee) in Zusammenarbeit mit dem Red Dot Design Museum Essen zeigen. Vom 25. November 2017 bis 27. Mai 2018 erleben Besucher in der HKDI Gallery in Hongkong Red Dot-prämierte Exponate, welche die Auswirkungen und Herausforderungen der Digitalisierung illustrieren und beispielhaft aufzeigen, mit welchen Antworten Gestalter diesen begegnen.

Die Evolution des Homo Ex Data
Während der Homo sapiens Dinge und Werkzeuge zunächst zufällig und später auch mit gewissem Bedacht hergestellt hat, entwirft und produziert der Homo Faber Werkzeuge und Maschinen, um mit diesen wiederum neue Produkte zu erschaffen, die zur Lebensqualität beitragen. Die gemeinsame biologische Tradition stellt dabei die erste Natur des Menschen dar; die Technik ist zu einer zweiten Natur geworden, mit welcher Homo Faber sein Leben selbst gestaltet. Davon zeugen immer bessere, komplexere und effizientere Innovationen in der modernen, durch die industrielle Serienproduktion geprägten Gesellschaft.

Damit der Mensch seine selbst gestaltete Umwelt beherrschen kann, müssen Designer Produkte und Prozesse radikal vereinfachen – eine Optimierung, die heute mit Hilfe von Maschinen erfolgt, die auf die Verhaltens- und Nutzungsdaten von Menschen zurückgreifen. Durch die Zusammenführung von menschlichen Faktoren und digitaler Technik entstehen aber nicht nur neue Produkte, sondern es entwickelt sich zugleich ein neuer Menschentypus: der Homo Ex Data, dessen Lebensumstände durch die Generierung und den Transfer von Daten bestimmt werden.

Design in Zeiten der Digitalisierung
Dies spiegelt sich auch in der Rolle von Design, denn Produkte werden in Abhängigkeit von den erhobenen und ausgewerteten Daten gestaltet – Funktion, Zweck und Gebrauch werden durch Sensoren und Nutzungsdaten bestimmt und gesteuert; Fehler werden sofort in ein Netzwerk „kommuniziert“ und ein Optimierungsprozess wird aktiviert, der zum Update führt. Wie diese Services gestaltet sind, ist für die Erfahrung von Lebensqualität entscheidender als die Gestaltung des Produktes selbst. Dementsprechend wird der Fokus von Designern künftig verstärkt auf der Optimierung der Kommunikation und Interaktion von Systemen mit Systemen sowie zwischen Menschen und Systemen liegen. Bei der Entwicklung smarter Artefakte müssen sie aber auch ein natürliches Erleben der Dinge durch den Menschen berücksichtigen, denn künstliche Elemente müssen so natürlich wie möglich in die Welt der Menschen integriert werden.

„Homo Ex Data”: mehr als 150 Exponate zu sehen
Die Ausstellung „Homo Ex Data – The Natural of the Artificial” macht deutlich, dass die Grenze zwischen analoger und digitaler Welt, zwischen Mensch und Maschine zunehmend verwischt. Beispielhaft illustriert sie, wie Technik zum integralen Bestandteil unseres Lebens geworden ist, wie sie unsere industrielle Welt (neu) definiert und wie unsichtbare Daten eine Form annehmen. Anhand von mehr als 150 Exponaten erklärt die Präsentation die Komplexität des Zusammenspiels von Mensch und Technik und zeigt auf, wie sie sich in verschiedenen Bereichen gegenseitig beeinflussen.

Bei ihrem Rundgang durch die Ausstellung entdecken die Besucher, wie künstlich unsere Lebenswelt ist und wie natürlich dies zugleich ist. Vom Fitness-Tracker über die 360-Grad-Kamera bis hin zum Roboter für die frühkindliche Erziehung: In 18 verschiedenen Bereichen erleben die Besucher, wie die Sammlung, Verarbeitung und Analyse von Daten mittels durchdacht gestalteter Produkte zu einem selbstverständlichen Bestandteil des Alltags geworden sind. In Zukunft werden sich das Natürliche und das Künstliche weiter verbinden – zu einer „bio-künstlichen“ Realität, in der das Leben des Homo Ex Data durch die Generierung und den Transfer von Daten determiniert ist.

„Homo ex Data – The Natural of the Artificial“
Eine Ausstellung des Hong Kong Design Institute und des Hong Kong Institute of Vocational Education (Lee Wai Lee) in Zusammenarbeit mit dem Red Dot Design Museum

Ausstellungsdauer: 25. November 2017 – 27. Mai 2018

Ausstellungsort:
HKDI Gallery
Hong Kong Design Institute & Hong Kong Institute of Vocational Education (Lee Wai Lee)
3 King Ling Road, Tseung Kwan O,
New Territories, Hongkong

Öffnungszeiten: 10 – 20 Uhr (geschlossen am Dienstag, 3./10. Dezember 2017 und am Dienstag, 21. Januar 2018)

Über das Hong Kong Design Institute (HKDI)
Das Hong Kong Design Institute (HKDI) ist ein Mitglied der VTC Group. Mit dem Ziel, einer der führenden Anbieter von Design-Bildung und lebenslangem Lernen zu werden, wurde es 2007 gegründet. Das HKDI vereint die Stärken der Design-Abteilungen des Hong Kong Institute of Vocational Education (IVE), um Synergien und interdisziplinäres Denken in seinen breit gefächerten Design-Programmen zu fördern. Das HKDI unterhält ein starkes Netzwerk mit der Industrie und ermöglicht seinen Studenten grundlegende Praxiserfahrung, die um kulturelles Verständnis und Nachhaltigkeit ergänzt werden. Der hochmoderne Campus in Tseung Kwan O wurde 2010 eröffnet und bietet den Studenten ein kreatives, inspirierendes und dynamisches Lernumfeld. Weitere Informationen: www.hkdi.edu.hk.

Pressekontakt:
Marie-Christine Sassenberg
Senior Communications Manager
Red Dot Design Museum Essen
Design Zentrum Nordrhein Westfalen
Gelsenkirchener Str. 181
45309 Essen
Tel.: +49 201 30104–43
E-Mail: m.sassenberg(at)red-dot.de